Was sollte ich beim Verfassen eines gelungenen Exposés berücksichtigen?
Ihr erster Eindruck bei den Verlagen
Ein Exposé ist die Brücke, die Sie zu einem potenziellen Verlag schlagen. Verlage erhalten jeden Tag mehrere Manuskriptanfragen und die Mitarbeiter haben leider nicht die Zeit, alle vorgeschlagenen Bücher von vorne bis hinten zu lesen: Hier kommt das Exposé ins Spiel.
Mithilfe des Exposés überzeugen Sie den Lektor innerhalb kürzester Zeit von Ihrem Buch und Ihrer Person. Deswegen sollte das Exposé auch nicht mehr als zwei DIN-A4-Seiten umfassen. Der Lektor sollte nach dem Lesen neugierig sein. Bringen Sie ihn also dazu, zu denken: ›Das ist ein gutes Buch! Das passt in unserer Verlagsprogramm.‹ Danach folgt dann der Blick ins Buch – die erste Hürde ist geschafft. Deswegen sollten Sie dem Exposé entsprechend Bedeutung beimessen. Aber wie genau schreibt man denn nun ein gutes Exposé?
In diesem Artikel fassen wir für Sie zusammen, worauf Sie bei Ihrem Exposé achten müssen – natürlich können Sie jederzeit persönlichen Kontakt zu uns aufnehmen
Der wichtigste Bestandteil des Exposés – egal ob Sie ein belletristisches Werk oder ein Sachbuch schreiben – ist die Inhaltsangabe. Erklären Sie kurz, um was es in Ihrem Buch geht. Hierbei kann es helfen, wenn Sie Freunden oder Bekannten Ihr Exposé zum Probelesen geben. Sie können kritische Fragen stellen oder, wenn sie etwas an der Handlung nicht verstanden haben, Probleme aufzeigen.
Formulieren Sie Ihr Exposé so sachlich wie möglich. Achten Sie außerdem auf fehlerfreie Rechtschreibung und einen guten Stil – Exposés, die vor Fehlern strotzen, verschrecken Lektoren leicht.
Bei einem belletristischen Buch können Sie eine versuchsweise Einordnung des Textes ins literarische Umfeld, dem Genre, vornehmen. Handelt es sich beispielsweise um einen Abenteuerroman oder um einen Krimi, um ein Jugendbuch oder um einen literarisch anspruchsvollen Text?
Zudem ist es für den Verlag wichtig zu wissen, wie viele Seiten Ihr fertiges Manuskript habt: Geben Sie also die Zeichenzahl an.
Weitere wichtige Fragen, die im Exposé geklärt werden sollten: Für welche Zielgruppe ist Ihr Buch geschrieben? Ist es an Frauen oder Männer gerichtet? Welche Altersgruppe und welchen Bildungsstand vermuten Sie bei Ihren potenziellen Lesern? Ist Ihr Buch vielleicht besonders für Menschen einer bestimmten Region interessant?
Führen Sie für Ihr Exposé auch eine Konkurrenzanalyse durch. Gibt es bereits andere, Ihrem Buch ähnliche Werke auf dem Markt? Wenn ja, inwiefern unterscheidet sich Ihre Idee davon? Was ist das Besondere an Ihrem Thema – das ist vor allem für Sachbücher wichtig. Wenn es sich bei Ihrem Buchprojekt um ein Sachbuch handelt, sollten Sie im Exposé außerdem erklären, warum Sie sich befähigt sehen, über dieses Thema zu schreiben. Können Sie Ihre Expertise mit einer Qualifikation beweisen?
In einem Verlag kommen oft mehrere Manuskriptanfragen am Tag an, die alle eingehend geprüft werden müssen. Da kann es schon mehrere Wochen dauern, bis Sie eine Rückmeldung erhalten. Nach einem abgelaufenen Zeitraum von drei Monaten können Sie beim Verlag anrufen und höflich nachfragen, ob der Adressat schon die Zeit gefunden hat, Ihr Manuskript zu lesen.
Falls Sie trotz allem kein Glück haben, ist Ihr Traum vom eigenen Buch noch längst nicht vorbei: Immer mehr Autoren entscheiden sich für ein Self Publishing. Unabhängig von einem Verlag veröffentlichen sie ihr Buch selber und können alles selbst entscheiden: mit professioneller Unterstützung führt auch dieser Weg zum Erfolg.
Falls noch weitere Anforderungen vonseiten des Verlags bestehen, ist dies auf der Homepage des Verlags vermerkt.
Quellen und Anregungen:
Uschtrin, Sandra und Hinrichs, Heribert (Hg.): Handbuch für Autorinnen und Autoren. Informationen und Adressen aus dem deutschen Literaturbetrieb und der Medienbranche. München 2010.
Vogel, Arwed: Der Roman. Planen — Schreiben – Veröffentlichen. München 2014, S. 166f.
https://www.text-manufaktur.de/tipps_zum_expose.html (letzter Zugriff: 24.10.2018).