Was Sie bei der Pressearbeit zu Ihrem Buch beachten sollten
Nützliche Tipps im Umgang mit Journalisten
In unserem Blogeintrag „Dos and Don´ts beim Verfassen einer Pressemeldung“ haben wir Ihnen bereits die wichtigsten Tipps verraten, damit Sie eine ansprechende Pressemeldung zu Ihrem Buch verfassen können. Doch hilft die beste Pressemeldung nichts, wenn sie aufgrund von Fehlern in der Kontaktaufnahme mit Journalisten gar nicht erst gelesen wird. Daher möchten wir Ihnen in diesem Beitrag aufzeigen, worauf es bei der Pressearbeit zu Ihrem Buch wirklich ankommt.
Häufig neigen wir dazu, nach dem Prinzip „viel hilft viel“ zu verfahren. In der Pressearbeit ist diese Einstellung jedoch fehl am Platz. Denn wenn Sie die Pressemeldung zu Ihrem Buch einfach an jeden Kontakt, den Sie finden konnten, versenden, sind darunter mit Sicherheit eine Vielzahl an Journalisten, für die Ihr Thema überhaupt nicht relevant ist. Berücksichtigen Sie immer, dass Journalisten oft mehr als 100 E-Mails am Tag erhalten. Daher sollte Sie Ihre Pressemeldung auch wirklich nur an geeignete Rezensenten schicken. Das ist natürlich mit Aufwand verbunden, denn Sie müssen Ihre Verteiler ganz genau durchgehen und im Einzelfall prüfen und entscheiden. Doch es lohnt sich!
Fangen Sie am besten schon bei der Auswahl des Ressorts an. Nicht immer ist das Feuilleton der richtige Weg. Haben Sie beispielsweise eine Biografie über einen Sportler geschrieben, kann auch die Sportredaktion der passendere Ansprechpartner sein, ein politikwissenschaftliches Thema ist dagegen im Politik-Ressort besser aufgehoben. Oder hat Ihr Buch einen starken Regionalbezug? Dann wenden Sie sich an die jeweiligen Lokalredaktionen.
Können Sie auf den Websites der Medien keine Angaben und Kontaktdaten des richtigen Ansprechpartners in dem von Ihnen als sinnvoll erachteten Ressorts finden, rufen Sie doch einfach in der Redaktion an und erkundigen Sie sich, wer dort Ihr Ansprechpartner ist.
Und: Entscheiden Sie sich für eine Person innerhalb der jeweiligen Redaktion. Denn wenn Sie Ihr Anschreiben an zwei oder sogar mehr Personen derselben Redaktion schicken, fühlt sich im schlimmsten Fall keiner angesprochen, weil alle denken, dass sich der Kollege schon darum kümmern wird …
Gezielte Pressearbeit lautet also die Devise.
Was Journalisten gar nicht leiden können, ist Unkenntnis. Bieten Sie Ihr Buch beispielsweise einem Magazin an für die Rubrik „Aktuelle Buchtipps“, dieses Magazin aber gar nicht über eine solche Rubrik verfügt, wird das nicht gerade auf Begeisterung stoßen. Daher: Informieren Sie sich im Zuge Ihrer Pressearbeit über das Medium, dem Sie Ihr Buch anbieten möchten. Warum passt Ihr Buchtitel dorthin? Welche Rubrik wäre geeignet?
Bei Magazinen und Zeitschriften ist zudem entscheidend, in welchem Turnus diese erscheinen (also z.B. einmal pro Woche, einmal im Monat oder nur viermal jährlich) und wann der jeweilige Redaktionsschluss ist. Denn sie machen sich keine Freunde, wenn Sie am Tag des Redaktionsschlusses dort anrufen und mit dem Journalisten über Ihr Buch plaudern möchten. In der Regel ist dieser Tag sehr arbeitsintensiv, weil letzte Artikel noch fertiggestellt und Korrekturen eingearbeitet werden müssen. Rufen Sie also besser erst ein/zwei Tage nach Redaktionsschluss an, wenn die Redakteure den Kopf wieder frei haben für neue Themen. Aus demselben Grund ist es übrigens auch nicht ratsam, bei Tageszeitungen am späteren Nachmittag anzurufen – dort ist meist gegen 17 Uhr Redaktionsschluss.
Haben Sie Ihren Ansprechpartner gefunden, dann gehört auch zur Pressearbeit, das Telefonat vorzubereiten. Haben Sie auf jeden Fall einen einleitenden Satz parat, in dem Sie dem Angerufenen kurz und bündig mitteilen, worüber sie mit ihm sprechen wollen.
Vermeiden Sie unbedingt Floskeln wie „Darf ich Sie kurz stören?“ (das haben Sie ja bereits) oder „Haben Sie gerade einen Moment Zeit für mich?“ – wenn der Angerufene nicht weiß, worum es geht, warum sollte er sich dann Zeit für Sie nehmen? Im schlimmsten Fall sagt er daher „nein“, womit das Telefonat direkt wieder beendet ist.
Bringen Sie Ihr Anliegen zunächst nur in Kurzfassung vor und warten Sie die Reaktion ab. Ist der Journalist an Ihrem Thema interessiert, können Sie stärker ins Detail gehen. Reden Sie dabei aber nicht ohne Punkt und Komma. Sondern geben Sie ihrem Gegenüber die Möglichkeit, Sie zu unterbrechen, einzuhaken oder Fragen zu stellen. Und das wichtigste: Akzeptieren Sie es, wenn kein Interesse besteht. Versuchen Sie nicht, jemanden auf Teufel komm raus überreden zu wollen, denn damit erreichen Sie sicherlich nichts, außer dass Ihnen der Angerufene möglichweise falsche Versprechungen macht, nur um sie loszuwerden.
Das Verfassen einer Pressemeldung haben Sie bereits in unserem Beitrag „Dos and Don´ts beim Verfassen einer Pressemeldung“ gelernt. Lesen Sie dort gerne nochmal nach.
Wenn Sie imZuge Ihrer Pressearbeit die Pressemeldung per Mail an einen ausgewählten Verteiler schicken, gilt es auch hier, einige Dinge zu beachten. Zunächst einmal sollten Sie auch bei einer Rundmail jeden Journalisten namentlich anreden. Verwenden Sie also bei großen Verteilern am besten die Serienmail-Funktion, die Ihnen eine persönliche Anrede ermöglicht. Daneben ist der Betreff der E-Mail entscheidend. Sicherlich schadet es nicht, wenn hier der Vermerk „Pressemeldung“ zu finden ist. Doch sollte schon noch etwas mehr dabeistehen. Auch an dieser Stelle wieder der Hinweis, dass Journalisten häufig weit über 100 Mails am Tag erhalten. Geben Sie ihm also schon im Betreff einen Grund, warum er Ihre Mail überhaupt öffnen sollte – nur „Pressemeldung“ wird sicherlich nicht ausreichend sein, um ihn neugierig zu machen. Das gleiche gilt für den Text in der E-Mail. Schildern Sie in einem Satz Ihr Thema und warum es für den Journalisten interessant ist. Anschließend können Sie auf die beigefügte Pressemeldung verweisen für mehr Details. Und vergessen Sie auch nicht den Grund Ihrer Mail, nämlich dass Sie eine Besprechung zu Ihrem Buch erwirken möchten. Also teilen Sie dem Angeschriebenen auch mit, weshalb sie ihn kontaktieren, was sie von ihm möchten.
Denken Sie immer daran, Ihre Kontaktdaten in der Mail anzugeben! Dazu gehört auch eine ordentliche Absender-Mailadresse. Nicht einzuordnende Absender wie „mk875“ oder „Praktikant1“ wirken unseriös. Zu guter Letzt: Seien Sie erreichbar, wenn Sie die Mail verschicken. Häufig reagieren Journalisten schneller als man denkt und melden sich mit einer Rückfrage. Wenn er sie dann nicht erreichen kann, weil sie beispielsweise direkt nach Aussendung der Mail in einen Kurzurlaub gefahren sind, kann es sein, dass das Interesse ganz schnell wieder schwindet …
Wenn Sie diese Hinweise und Empfehlungen berücksichtigen steht einer gelungenen Pressearbeit nichts mehr im Weg und die erste Besprechung zu Ihrem Buch wird sicherlich bald folgen! Wir wünschen Ihnen schon jetzt viel Erfolg bei der Vermarktung Ihres Buches. Und wenn Sie Unterstützung rund um die Veröffentlichung Ihres Buches brauchen, wenden Sie sich gerne an uns, Ihre Buchprofis!